Zahnmedizinische Mythen und Fakten

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In der Welt der Zahnmedizin kursieren viele Mythen und Halbwahrheiten, die Patientinnen und Patienten oft verunsichern. Es ist wichtig, diese Mythen zu entlarven und durch wissenschaftlich fundierte Informationen zu ersetzen. In diesem Beitrag klären wir einige der gängigsten Missverständnisse auf und liefern Ihnen Fakten, damit Sie gut informiert sind, wenn es um Ihre Zahngesundheit geht.

Mythos 1: Zucker ist der Hauptgrund für Karies

Während Zucker tatsächlich eine Rolle bei der Entstehung von Karies spielt, ist er nicht der einzige Übeltäter. Karies entsteht, wenn die Bakterien im Mund Zucker zu Säuren abbauen, die dann den Zahnschmelz angreifen. Allerdings können auch andere kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel wie Brot, Kartoffeln oder Reis ähnliche Prozesse fördern. Entscheidend ist die Häufigkeit der Zuckeraufnahme und die Dauer, wie lange Zucker auf den Zähnen verbleibt, nicht unbedingt die Menge.

Fakt: Regelmäßiges Zähneputzen und die Verwendung von Zahnseide sind entscheidend, um Karies vorzubeugen, unabhängig davon, wie viel Zucker konsumiert wird.

Mythos 2: Zahnbleaching schadet den Zähnen

Viele Menschen glauben, dass ein Zahnbleaching den Zahnschmelz beschädigt. Moderne Bleaching-Methoden, die von Fachpersonal durchgeführt werden, sind jedoch sicher und schädigen den Zahnschmelz nicht. Probleme können entstehen, wenn (freiverkäufliche) Produkte nicht korrekt angewendet werden oder zu häufig verwendet werden.

Fakt: Professionelles Zahnbleaching ist sicher, solange es unter der Aufsicht eines Zahnarztes bzw. einer Zahnärztin erfolgt und die Anweisungen genau befolgt werden.

Mythos 3: Zähneputzen direkt nach dem Essen ist am besten

Es klingt logisch, doch direkt nach dem Essen die Zähne zu putzen, kann dem Zahnschmelz mehr schaden als nützen, besonders nach dem Konsum säurehaltiger Lebensmittel oder Getränke. Die Säuren erweichen den Zahnschmelz, und das anschließende Zähneputzen kann diesen abtragen.

Fakt: Warten Sie nach dem Essen idealerweise 30 Minuten mit dem Zähneputzen, um Ihren Speichel die Säuren neutralisieren zu lassen und den Zahnschmelz zu schützen.

Mythos 4: Mehr Zähneputzen bedeutet gesündere Zähne

Gutes Zähneputzen ist zweifellos wichtig für die Zahngesundheit, doch zu häufiges oder zu kräftiges Bürsten kann zu Zahnfleischrückgang und Beschädigung des Zahnschmelzes führen.

Fakt: Die Zähne sollten zweimal täglich mit einer weichen Zahnbürste und durch sanftes Bürsten gereinigt werden, um Zahnschmelz und Zahnfleisch zu schützen.

Indem wir diese Mythen entkräften und durch Fakten ersetzen, hoffen wir, Ihnen ein klareres Bild zu vermitteln. Eine gute Mundhygiene, regelmäßige zahnärztliche Kontrollen und ein bewusster Umgang mit Nahrungsmitteln sind Schlüssel zu langfristiger Zahngesundheit. 

Bildnachweis: ©Corri Seizinger – stock.adobe.com