Wundbehandlung: Heile, heile Segen

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Ob als Kind oder Erwachsene*r: Beim Entdecken dieser Welt kommt es nicht selten zu so mancher Hautverletzung. Doch zum Glück sind die meisten Wunden rasch unsichtbare Vergangenheit – dank der richtigen Behandlung. Wie die aussieht, wissen die Expert*innen der Apothekerkammer Niedersachsen.

Es passiert so schnell: Einmal unachtsam, nur kurz woanders mit den Gedanken oder den Augen, schon ist da ein »Loch« in der Haut. Au weh! Jetzt bitte alles richtig machen, damit sich die Wunde nicht entzündet! Oberflächliche Verletzungen wie kleine Schnitte, Kratzer oder Abschürfungen – ob bei Ihnen selbst oder dem Nachwuchs – sollten Sie möglichst fix mit Wasser reinigen. Anschließend mit einem alkoholfreien Desinfektionsmittel wie Octenidin desinfizieren; keine Angst, es brennt kaum oder gar nicht.

Prima Klima

Wundgele mit Hydrokolloiden, also zur Gelbildung neigende natürliche Sub­stanzen, eignen sich gut zum Auftragen auf gereinigte kleine Wunden. In vielen Präparaten enthaltene desinfizierende Wirkstoffe schützen vor Infektionen und das Gel kühlt die Verletzung. Zusätzlich sollte die Wunde mit einem Pflaster oder Verband abgedeckt werden. Während der Abheilungsphase und zum Massieren von Narben eignen sich Dexpanthenol-haltige Salben.

Kleine Verbrennungen und Blasen bitte nicht öffnen, besser abdecken. Bei beiden Verletzungsarten kommen ebenfalls Hydrokolloide zum Einsatz, diesmal in Form eines Pflasters: Die Auflage fördert ein optimales Wundklima und verklebt nicht mit der Wunde. Sie bietet zuverlässigen Schutz vor Keimen, fühlt sich ange­nehm an und hält auch beim Duschen.

Bestens bedeckt

Lustig bedruckte Kinderpflaster sind mehr als bunte Trostpflaster: Die meisten besitzen eine hautfreundliche Klebeschicht und sind leicht wieder abzulösen. Weiße, hautfreundliche Pflaster für Erwachsene haben ähnliche Eigenschaften und sind auch für Kids geeignet. Klassisch-braune Pflaster verfügen über eine starke Klebkraft, können dadurch allerdings eher zu Hautreizungen führen und lösen sich schwerer von unserer Haut. Bei Wundauflagen zum Abschneiden können an den offenen Schnittstellen Keime und Verunreinigungen eindringen. Für frische Verletzungen eignen sich daher eher Strips oder einzeln eingeschweißte, sterile Pflaster mit vollständigem Kleberand.

Wasserfeste Pflaster besitzen eine wasserabweisende Beschichtung, Blasenpflaster sind innen verdickt und bieten so sofortigen Druckschutz. Sprühpflaster bilden einen praktischen wasserabweisenden Film, sind allerdings nur für nicht infizierte Wunden geeignet. Keine Sorge, wenn Ihnen die Qual der Wahl zu schaffen macht: Die Apotheker*innen in Ihrer Vor-Ort-Apotheke beraten Sie gern bei der Auswahl des optimalen Pflasters.

Ab in die Arztpraxis

Bei tiefen Wunden sowie Kopf- und Gesichtsverletzungen kommt die Eigentherapie an ihre Grenzen: Hier ist ärztliche Unterstützung gefragt. Natürlich ebenso, wenn Ihre Tetanusimpfung aufgefrischt werden muss. Tierbisse sind gleichsam ein Fall für die oder den Doc: Eine vorsorgliche Antibiotika-Therapie kann hier angezeigt sein. Auch bei Schwellungen, Rötungen, stärkeren Schmerzen, Eiterbildung oder wenn große Fremdkörper entfernt werden müssen, bitte medizinischen Rat einholen. Die Wunde blutet stark und die Blutung ist nicht zu stoppen? Rettungsdienst (Tel. 112) rufen!

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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