Schwimmen Sie sich schlau!

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Der Sprung ins kühle Nass – herrlich erfrischend. Sich wie ein Fisch im Wasser zu bewegen, entspannt, trainiert und tut einfach gut. Schwimmen macht was mit unserem Körper und erst recht mit dem Gehirn.

Die Liebe zum Wasser ist uns offenbar in die Wiege gelegt. Schließlich kommen wir daher. 40 Wochen im Fruchtwasser haben uns geprägt. Wasser bedeutet Leben und Überleben. Außerdem bestehen wir zu einem Großteil – zu etwa 70 Prozent – aus Wasser. Stürzen wir uns also in die Fluten, dann sind wir ganz in unserem Element.

Schwimmen macht stark

Absolute Einigkeit herrscht unter Experten: Ein besseres Ganzkörpertraining als ­Schwimmen gibt es kaum. Einerseits werden alle Muskeln gestärkt, während wir uns mit aller Kraft gegen den Widerstand des Wassers stemmen. Andererseits muss das Herz ­kräftig pumpen. Dabei kommt der Kreislauf in Schwung, ohne dass wir uns überlasten. In der Schwerelosigkeit der Wellen und Wogen gleiten die Gelenke schließlich nur so ­dahin. Kein Wunder, dass wir uns wie auf Händen getragen fühlen. Im Gegensatz zu Sportarten auf dem Land ­müssen wir im belebenden Nass nämlich nur ein Zehntel unseres Eigen­gewichts tragen und genießen dabei den Auftrieb – und zwar auf allen Ebenen. Schwimmen hält alldieweil nicht nur körperlich fit, sondern auch geistig.

Schwimmen macht fit im Kopf

Mit Armen und Beinen zu rudern, sind komplexe Bewegungsabläufe, die koordiniert werden müssen. Das Gehirn übernimmt diese Aufgabe – gerne sogar. Es »schwimmt« förmlich mit. Denn wie Neurobiologen aus Texas herausgefunden haben, bilden sich dabei neue Nervenzellen. Während wir also unsere Bahnen ziehen, entstehen weitere neuronale Netzwerke, was die Hirnforscher zu der These veranlasste: Schwimmen macht schlau! Mithilfe ­einer Studie untersuchten sie die Auswirkungen eines regelmäßigen Schwimmtrainings auf den geistigen Zustand älterer Menschen. Das Ergebnis verblüfft. Schon 20-minütiges Brustschwimmen pro Tag führt offenbar zu gesteigerten Hirnleistungen, besonders in Bezug auf Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit. Sowohl das Kurz- als auch das Langzeit­gedächtnis profitieren davon. Demenz, dem großen Vergessen, davonschwimmen? Es scheint zu funktionieren.

Schwimmen macht glücklich

Außerdem haben die US-Wissenschaftler festgestellt: Durch das Schwimmen steigt der Spiegel eines ganz bestimmten Wachstumshormons namens BDNF, das zum einen das Lernen und Speichern von neuen Informationen ver­bessert. Zum anderen wirkt es sich auch auf die mentale Gesundheit aus, indem es die Freisetzung von Glückshormonen fördert. Endorphine und Serotonin sprudeln förmlich, wenn wir durch die Fluten gleiten. Und noch was passiert im nassen Element: Im wahrsten Sinn des Wortes tauchen ­wir ab, lassen los, weil durch die Hirnarbeit beim Schwimmen Nervenschäden repariert werden, die durch Stress entstanden sind. Wenn das kein Grund ist, sich ganz entspannt dahintreiben zu lassen.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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