Ruhestand – mit Plan und Elan

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Sie steuern langsam, aber sicher auf die Rente zu? Dann sollten Sie sich rechtzeitig ein paar Gedanken ­machen, damit diese »späte Freiheit« ein befriedigender Lebens­abschnitt wird.

Von einem Tag auf den anderen ist al­les anders: nicht mehr früh aufste­hen müssen, keinen festgefügten Ta­ges­rhythmus haben, nicht mehr den netten (und weniger netten) Kollegen be­geg­nen. Im wohlverdienten Ruhestand müs­sen wir uns selbst organisieren – und das will geübt sein. Natürlich müssen Sie jetzt nicht gleich jeden Tag verplanen, aber ganz planlos in Rente zu gehen, das kann frustrierend werden. Nicht zuletzt deshalb, weil dieser Lebensabschnitt lang sein kann: 2022 bezogen Frauen rund 22 Jahre lang Rente, Männer knapp 19 Jahre.

Im Durchschnitt leben wir heute länger, bleiben länger gesund und haben ein positiveres Bild vom Älterwerden als vor einigen Jahrzehnten. Kein Wunder, dass auch der Ruhestand einen anderen Stel­lenwert hat, es für sehr viele Menschen nicht mehr nur um Muße und Freizeit geht. Beweglich sein und Neues lernen, die eigene Persönlichkeit weiterent­wickeln, produktiv tätig sein – all das ge­hört heute selbstverständlich zum Leben als Rentner dazu.

Eine erfüllende Aufgabe suchen

Wer noch stundenweise oder in Teilzeit arbeitet, bessert die Rente auf und nimmt gleichzeitig länger aktiv am gesellschaftlichen Leben teil. Aber auch das Ehrenamt ist dafür eine gute Möglichkeit: Ob als Frühstückshelfer oder Vorlese-Opa in Schulen, Mitarbeiter in Gemeinde, Bahnhofsmission oder Sport­verein, Schöffe bei Gericht oder Aktiver im Naturschutz – sinnstiftende Aufgaben finden sich in vielen Bereichen.

Ganz in Ruhe unterwegs sein

Sie gehören zu den reiselustigen Zeitgenossen? Dann ist jetzt vielleicht die Zeit, endlich länger und geruhsamer auf Tour zu gehen. Sechs Wochen statt zehn Tage nach Italien, drei Monate auf Gran Canaria dem deutschen Winter entfliehen, mit dem Wohnmobil durch Europa touren – schon die Planung solcher Reisen erfordert Zeit und erhöht die Vorfreude. Wer die Ferne nicht sucht, findet oft Un­entdecktes vor der eigenen Haustür: Die Heimatgemeinde oder die benachbarte Großstadt einmal mit den Augen eines Touristen zu sehen, kann ein besonderes Vergnügen sein.

Freundschaften auffrischen

Während des Berufslebens kamen Freun­­de und Familie leider oft zu kurz – aber das ist jetzt zum Glück anders. Wie ­wä­re es damit, einen Lesezirkel oder Koch-Club zu gründen? Jetzt können die Menüs viele Gänge haben – das Aus­­­schla­fen und ein spätes Frühstück am nächsten Tag runden den Genuss ab. Mit Freunden zu Vorträgen, Lesungen und Konzerten zu gehen, geführte Wan­derungen oder Radtouren zu unternehmen, Spieleabende oder Stadtrundgänge zu organisieren – vielfältige soziale Kontakte bringen Lebensfreude in den Alltag und halten Kopf und Körper fit.

Mehr Spaß an der Bewegung

Doch die freie Zeit, die wir endlich selbst­bestimmt verbringen dürfen, ist nur die eine Seite des Rentnerdaseins. Das allmähliche Nachlassen der körperlichen Kraft ist die andere. Sich auch damit auseinanderzusetzen, kann entlastend wirken. Und so wichtig Bewegung gerade auch im höheren Lebensalter ist – der sportliche Ehrgeiz muss jetzt definitiv nicht mehr auf Leistung, sondern darf auf Spaß setzen. Ob Wandern, Schwimmen, Spazierengehen oder Radeln: Wer aktiv bleibt, hat einfach mehr Freude am (Un-)Ruhestand! 

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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