Mit Bach-Blüten in Balance

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Mustard bei Kummer, Impatiens bei Ungeduld und Walnut bei Wankelmut? Für jede Sorge gibt es die passende Bach-Blüte, die uns helfen soll, mit den Anforderungen des Lebens besser klarzukommen. Welche ist für Sie die richtige?

Die Weltnachrichten verheißen selten Gutes: wieder neue Anschläge und Attentate, Umweltkatastrophen von Wirbelstürmen bis Waldbränden. In unserem direkten Umfeld geht’s oft auch turbulent zu: Ob es die unerwartet hohe Rechnung im Briefkasten ist, ein Krankheitsfall in der Familie, Stress auf der Arbeit – kaum ein Tag vergeht ohne Ärger und Sorgen.

Entscheidend ist, wie wir damit umgehen. Grämen Sie sich schnell bis zum Rand der Verzweiflung, schlagen Ihnen die Probleme leicht auf den Magen oder hauen Sie wütend mit der Faust auf den Tisch? Wir alle haben unsere ganz eigenen charakteristischen Verhaltensweisen, Denkmuster und emotionalen Fallstricke. Und für jede*n von uns gibt es die geeigneten Bach-Blüten, also Pflanzenessenzen, die exakt zu uns und unserer Lebenssituation passen. Sie sollen uns zurück ins seelische Gleichgewicht bringen und sogar körperlich robuster machen. Das Heilverfahren, das dahintersteckt, ist faszinierend und feingeistig zugleich.

37 Blüten und ein Quellwasser

Ihren Namen haben Bach-Blüten übrigens von ihrem Entdecker. Dr. Edward Bach war ein englischer Arzt und Homöopath, der nach Mitteln suchte, die das Leiden seiner Patient*innen bei der Wurzel packen können. In der Natur wurde er fündig und spürte ganz bestimmte Pflanzen auf, die nach seiner Auffassung „von höherer Ordnung“ sind als andere. Er sprach von „plants of higher order“, die in ihrem Wesen uns Menschen mit unseren unterschiedlichen Temperamenten entsprechen und verschiedene Gemütszustände widerspiegeln.

Ihre größte Kraft, so Bach, entfalten sie in ihren Blüten, die er mithilfe spezieller Herstellungsverfahren zu Flüssigessenzen sozusagen veredelte. 37 verschiedene Bach-Blüten und ein Quellwasser sind auf diese Weise entstanden, die sich grob in sieben Kategorien einordnen lassen. Im Sinn der Bach-Blüten-Therapie sind sie auf Menschen zugeschnitten, die entweder ängstlich oder unsicher, lethargisch oder einsam, sensibel, verzweifelt oder zwanghaft strukturiert sind.

Ziel ist, dank des passendes Mittels ein seelisches Leid zu überwinden, das nach Bachs Überzeugung die Hauptursache körperlicher Symptome ist. Dies war nämlich Dr. Edward Bachs Credo: „Behandle den Menschen, nicht die Erkrankung.“ Daher ließ er seine Patient*innen nicht bloß ihre Schmerzen schildern, sondern fragte gezielt nach deren Geisteshaltung und Lebensumständen. Dass Körper und Seele eine Einheit bilden, bezweifelt zwar heute kaum noch jemand. Dennoch sind Bach-Blüten in ihrer Wirksamkeit wissenschaftlich nicht bestätigt und gehören daher in den Bereich der Alternativmedizin. Sie sind in Ihrer Apotheke erhältlich und dienen als sanfte Unterstützer in herausfordernden Zeiten – einzeln oder in Kombination. Eine kleine Auswahl stellen wir Ihnen hier einmal vor. In welcher Bach-Blüte erkennen Sie sich wieder?

Mustard „Die Lichtblüte“

Für die melancholischen Menschen, die oft scheinbar grundlos traurig sind und sich in diesen Phasen wie blockiert fühlen. Hinzu kommen Antriebsschwäche und Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit, etwa bei PMS oder in den Wechseljahren.

Die Essenz aus der sonnengelben Ackersenfblüte, auch Mustard genannt, soll helfen, den Weltschmerz schneller zu überwinden, und zur Erkenntnis führen: „Ich bleibe zuversichtlich, selbst an dunklen Tagen.“

Mimulus „Die Tapferkeitsblüte“

Für die sehr empfindsamen Menschen, die vor vielem Angst, wenn nicht gar eine Phobie haben: vor Spritzen beim Arzt, vor Hunden, vor großen Menschenansammlungen, auch vor unfassbaren Dingen. Typischerweise werden sie schnell rot, bekommen feuchte Hände und neigen zum Kränkeln, wenn für sie bedrohliche Ereignisse bevorstehen.

Durch die Essenz aus der Gefleckten Gauklerblume, auch Mimulus genannt, sollen wir mehr Mut entwickeln und zur Erkenntnis gelangen: „Ich schaffe das.“

Impatiens „Die Zeitblüte“

Für impulsive Menschen, denen schnell der Geduldsfaden reißt. Bei ihnen muss alles „ziemlich zügig“ gehen, ansonsten zeigen sie häufig nervöse Gesten wie Kopfkratzen, Fußwippen oder Fingerknacken. Innere Hektik führt häufig zu Verdauungsstörungen, Hautausschlägen oder Heißhungerattacken.

Die Essenz aus dem Drüsentragenden Springkraut, auch Impatiens genannt, soll helfen, mehr Gelassenheit zu entwickeln, sodass wir uns erlauben: „Ich lasse mir Zeit.“

Walnut „Die Verwirklichungsblüte“

Für wankelmütige Menschen, die gerne an alten Gewohnheiten festhalten und sich mit Veränderungen schwertun. Eigene Entscheidungen zu treffen, schieben sie lieber von sich weg.

Die Essenz aus der Walnussblüte (Walnut) soll innere Stärke fördern – etwa in Zeiten des Umbruchs, in den Wechseljahren, auf der Schwelle zur Rente, bei einer Trennung – und zur Erkenntnis bringen: „Ich gehe meinen eigenen Weg.“

Olive „Die Regenerationsblüte“

Für Menschen, die sich körperlich und seelisch erschöpft fühlen und sich nichts sehnlicher wünschen als Ruhe. Typischerweise ging eine sehr belastende Phase voraus mit viel Arbeit, der Pflege eines Angehörigen, möglicherweise auch eine eigene Erkrankung.

Die Essenz aus der Olivenbaumblüte, kurz Olive genannt, soll helfen, einen ökonomischeren Umgang mit der eigenen Energie zu entwickeln, und zur Erkenntnis bringen: „Ich brauche Erholung und nehme sie mir.“

Red Chestnut „Die Loslassblüte“

Für sehr besorgte Menschen, die unter Zukunftsängsten leiden und das Schlimmste für ihre Angehörigen befürchten. Die Sorge um andere ist meist größer als um sich selbst.

Die Blüte der Roten Kastanie (Red Chestnut) soll helfen, sich besser abgrenzen zu können, und zur Erkenntnis bringen: „Ich bin ich und du bist du.“

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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