Insektenschutz: Süßes Blut, Licht und Knoblauch

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Wer denkt da nicht an Vampire? Tatsächlich haben es im Sommer wieder blutrünstige Biester auf uns abgesehen. Wie halten wir sie uns vom Leib und was hilft beim Stich wirklich? Die fünf merkwürdigsten Mücken-Mythen haben wir hier für Sie entlarvt.

Mythos 1: Licht lockt Mücken an

»Licht aus! Sonst kommen die Mücken rein.« Schon hundertfach gehört und noch immer ist kein Fünkchen Wahrheit dran. Die brennende Lampe interessiert die Mücke gar nicht. Etwas ganz anderes zieht sie durchs gekippte Fenster zu uns ins Schlafzimmer, nämlich unser Atem. Genauer: Die verbrauchte Luft, die wir ausstoßen, enthält Kohlendioxid. Das ist ein Lockstoff, den die kleinen Blutsauger aus 50 Metern Entfernung wittern können. Um nicht zum »gefundenen Fressen« der Mücke zu werden, nützt es also wenig, alle Räume zu verdunkeln. Fenster zu schließen, ist schon besser. Fliegengitter und Moskitonetze lassen die meisten Mini-Vampire draußen, oftmals aber nicht alle.

Mythos 2: Mücken lieben süßes Blut

Haben Mücken ein Lieblingsopfer, heißt es gerne: »Du hast sicher süßes Blut.« Das ist Unsinn, weil es erstens keinen Lebenssaft mit lieblichem Aroma gibt. Zweitens ist den Blutsaugern diese zuckrige Geschmacksrichtung schnuppe. Und doch spielt die Zusammensetzung unseres Blutes eine Rolle. Sie bestimmt nämlich unseren individuellen Körpergeruch. Zum Teil ist es also genetisch bedingt, ob die Stechmonster auf uns fliegen oder nicht. Noch dazu gibt es Düfte, die Mücken magisch anziehen, Schweiß etwa. Laut Studien liegt’s an Carbonsäuren, die den typischen Käsefuß-Geruch erzeugen. Für uns extrem un­an­genehm, für Mücken aber ein Gedicht. Vor dem Schlafengehen zu duschen, kann also dazu beitragen, dass wir von der Mücken-Attacke verschont bleiben.  

Mythos 3: Knoblauch vertreibt Mini-Vampire

Abends reichlich Knoblauch essen, und die Mücken rümpfen angewidert die Nase – wie die Vampire im Fernsehen? Leider nein. Höchstens Ihr*e Bettnachbar*in sucht das Weite, die surrenden Blutsauger jedoch lassen sich von Ausdünstungen nicht beeindrucken. Echte Wunderwaffen gegen die penetranten Plagegeister gibt’s dennoch. DEET und Icaridin sind Wirkstoffe, die zu den sogenannten Repellents gehören. Sie bilden einen Duftfilm auf der Haut, der einen Effekt hat wie ein unsichtbarer Schutzpanzer. Mücken prallen an ihm regelrecht ab. Einziger Nachteil: Es handelt sich um chemische Substanzen, die zu Haut- und Atemwegsreizungen führen können. Mit weniger Nebenwirkungen kommen die rein pflanzlichen Anti-Mücken-Mittel aus. Sie enthalten ätherische Öle aus dem Zi­troneneukalyptus – ein Kraut, das Mücken mächtig stinkt.

Mythos 4: Mücken mögen‘s magisch

Offenbar haben Mücken tatsächlich einiges mit Graf Dracula gemeinsam. Nicht nur, weil zur Geisterstunde ihre Zeit beginnt. Sie bevorzugen zudem auch noch dunkle Kleidung. Das kleine Schwarze zur Gartenparty anzuziehen, sieht vielleicht geheimnisvoll und sexy aus, macht uns aber auch für Mücken zum Objekt der Begierde. Aus der Biologie wissen wir: Insekten können Dunkles besser erkennen. Also tragen wir lieber helle Klamotten, am besten mit langen Ärmeln und Hosenbeinen. Zwar können die zweiflügligen Nachtschwärmer sogar durch den Stoff stechen. Weißes hat dennoch den Vorteil: Wir sehen die Mücke besser, ehe sie ihren Saugrüssel durchbohren will.  

Mythos 5: Spucke gegen Stiche

Eine gute SOS-Maßnahme, wenn gerade kein anderes Mittel greifbar ist. Speichel hat eine leicht desinfizierende Wirkung. Noch hilfreicher ist Hitze. Daher erfreuen sich die neuartigen Stichheiler aus der Apotheke großer Beliebtheit. Den Stab kurz über den Stich halten, schon juckt nichts mehr.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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